Freitag, 27. Oktober 2023

231211, Wer bin ICH?

Auszug aus Esoterikforum.at, Beitrag Buddhismus #102 und #107


Wer bin ich, als Seele, als Geistseele, als ICH?

Buddhismus  -  Hinduismus  -  Christentum

In meinen 20er Jahren habe ich mich, angeleitet durch meinen weisen Lehrer Oscar Marcel Hintze, schon mit der Frage befasst, ist das Selbst, das innere geistige wesenhafte Sein, das ich damals schon als das innere `Licht` identifizierte, ein Wesen, das die wiederkehrenden Leben im Samsara überdauert, oder ist es Licht, das jedesmal wieder neu angezündet wird. Denn wenn etwas wiedergeboren wird, dann müsste dieses `Etwas` auch ein wesenhaftes Sein sein, das wir im esoterischen Christentum als Seele oder Geistseele bezeichnen, als den Inhaber und Träger des schicksalhaften Karma.

Im Buddhismus gibt es keinen Gott und auch keine Seele, kein solches wesenhaftes Sein, das im Hinduismus als `Selbst` (Atman) bezeichnet wird. Aber es gibt im Buddhismus das Anatta. `Anatta` ist das Nicht-Ich die Unpersönlichkeit, die sich mit psychophysischer Substanz in jedem Leben immer wieder neu umkleidet und wie ein Faden die wiederkehrenden Leben durchzieht und dereinst in der Buddha-Natur, das wahre Selbst des Nirvana endet.


Wer ist die Seele, die Geistseele, das ICH?
Entscheidend ist `die Verantwortung` und `die Liebe`.. Wer hat die Verantwortung, Wer liebt in `Liebe deinen Nächsten wie dich selbst` und Wohin sollen Liebe und Verantwortung führen. wenn das Nirwana nur das Nichts ist?

Das Schicksal setzt einen Liebenden, einen Träger der Verantwortung und ein Selbstsein voraus, das in der letztendlichen Glückseligkeit lebt.. Aber im Buddhismus gibt es kein solches Ich` das liebt und das die Verantwortung trägt, kein Selbst und kein wesenhaftes Sein.

Als ich dies erkannte, habe ich mich dem Hinduismus zugewendet, der nicht nur das innere Selbst des Menschen kennt, sondern auch die letztendliche Persönlichkeit, die als Sri Krishna das menschliche Sein zu sich aufnimmt.. In der Bhagavad gita heisst es hierzu unter Kap.3.3,
es gibt zwei Gruppen von Menschen, die sich bemühen, das Höchste Selbst zu verwirklichen. Einige wollen Es durch empirische philosophische Spekulationen verstehen, und andere versuchen, Es durch hingebungsvolle Arbeit zu erkennen.

Und zum letztendlichen Sein des Menschen, der Entelechie des Seins, sagt Sri Krishna in der Bhagavad gita

6.29 – Ein wahrer yogī sieht Mich in allen Wesen und alle Wesen in Mir. Wahrlich, die selbstverwirklichte Seele sieht Mich überall.
6.30 – Wer Mich überall und alles in Mir sieht, ist immer mit Mir verbunden und niemals von Mir getrennt.
6.31 – Der yogī, der weiß, daß Ich und die Überseele in allen Geschöpfen eins sind, verehrt Mich und bleibt unter allen Umständen in Mir verankert.
Atman (die Seele) und Brahman (die Überseele) sind Eins



Aber wo ist hierbei die Liebe?
Sri Krishna erschien zu Beginn des kriegerischen Widder-Zeitalters auf dem Schlachtfeld von Kuruk-Setra, wo sich zwei verfeindete Heere gegenüber standen; da gab es keine Liebe, da gab es Krieg, da gab es nur `die Pflicht`.
Die Liebe erschien erst zu Beginn des Fische-Zeitalters in der Gestalt von Jesus Christus, der die Liebe zu den Menschen brachte `Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und liebe auch deine Feinde`.

Ist es nicht erstaunlich, dass Jesus Christus zudem im Johannes-Ev. Kap.1 vom innersten Sein des Menschen sagt, `Im Anfang war logos (das Sein, das Wort), und logos war bei Gott und logos war Gott. Und ohne logos ist nicht eines geworden, das geworden ist. Und in ihm war das Leben, und das Leben war das Licht für die Menschen. Und das Licht scheint in die Finsternis, doch diese hat das Licht nicht angenommen. - - - Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, es kam in die Welt und die Welt ist durch ihn geworden. Er kam in das Seine, doch die Seinen nahmen ihn nicht auf. Jenen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes genannt zu werden.`

Wenn wir Jesus Christus in uns aufnehmen, dann nimmt auch er uns auf - und wir werden wieder eingereiht . . .

So lange wir nicht `eingereiht` sind, so lange werden wir wieder in einem Lebenden erscheinen, um ein Seiender zu werden. Wir müssen wirken, so lange es Tag ist, denn es kommt die Nacht, in der niemand wirken kann
LG ELi